Die «Stör»  –  Alter Ausdruck für die Wanderschaft reisender Handwerker.
Handwerker, die Ihre Tätigkeit im Hause des Auftraggebers ausführten wurden damals «Störgeher» oder «Störr» genannt.
Ursprung des Ausdrucks «Stör»
Die Stör (im süddt. Raum seit dem 16.Jh. bezeugt) ist lediglich eine Nominalableitung vom Ausübenden dieser Tätigkeit, dem Störr m., pl. Större., wie er noch im u.a. Lateinwörterbuch von 1741 als "Handwercks-Störr" und lateinisch als Operarius extradomesticus erklärt wird. Die expressive Geminierung (-rr-) findet offensichtlich nur im Germanischen statt, nicht in den anderen ig. Sprachen. Das Grundwort dieser großen Wortgruppe ist starren, 'steif sein, aber auch steif werden'. gr. stereós von *sterewos. Der Storch hat mit Ablaut dieselbe Wortwurzel (von germanisch *sturka-). Der Vogel ist nach seinem stelzendem Gang benannt, und die Handwerksburschen stolzierten auch wie die Störche einher. Störr war ein Schimpfwort wie gleichbedeutendes Landstörzer. Auf solche Wanderschaften begaben sich Schneider, Schuster, Zimmerer, Weißnäherinnen, Tischler, Fleischer, Kesselflicker, Messerschleifer, Brunngraber und Handwerker ähnlicher ambulant betriebener Gewerbe und minder angesehener Tätigkeiten, die ihr Handwerkszeug mit sich führen konnten. Die Störgeher, einst im süddt. Raum Större genannt, sind heutzutage nahezu ausgestorben. Bis in die 1950er Jahre arbeiteten Stör-Schneiderinnen in den Häusern von Bürgern und Bauern. Heute versuchen sich gelegentlich noch wandernde Scherenschleifer in diesem Gewerbe. Vereinzelt erlebt die Stör in der Schweiz eine Art "Renaissance"; nebst den seit längerer Zeit tätigen Stör-Metzgern kennen wir mittlerweile – zum Teil als Modeerscheinung – auch die Stör-Köche. Aus Zürich ist das Beispiel von Stör-Erziehern (Sozialpädagogen) bekannt, welche bei Konflikten oder familiären Engpässen Einsätze "auf Stör" leisten...
...und nun auch in St. Gallen und Umgebung der Störcoiffeur Anahí
 
     
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